Mikronährstoffe

Dr. Mirjam Bloemendaal
About the Author

Mirjam Bloemendaal, is a neuropsychologist by training and obtained a Ph.D. in cognitive neuroimaging by studying cognitive aging using pharmacological and nutritional interventions. She is interested in the effect of physiological processes on mental health and behavioral performance.


1) Definition

Mikronährstoffe sind kleine Moleküle wie beispielsweise Vitamine und Mineralien. Sie sind für viele Körperfunktionen unentbehrlich und Defizite können zu verschiedensten Krankheiten führen. Einige Mikronährstoffe kann der Körper selbst herstellen, jedoch müssen die meisten über die Nahrung aufgenommen werden. Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass man genügend dieser Nährstoffe aufnimmt.

2) Beschreibung

Micronutrients are tiny particles mostly derived from your food that are needed for the healthy functioning of your body in order to survive, grow and reproduce.

Mikronährstoffe sind winzige Moleküle, die hauptsächlich aus unserer Nahrung entstammen. Sie sind notwendig für das gesunde Funktionieren des Körpers, welches das Überleben, den Wachstum und die Fortpflanzung möglich macht. Beispiele für Mikronährstoffe sind Vitamine wie A, B, C, D, E und K, Mineralien wie Kalzium und Magnesium, sowie Spurenelemente (Mineralien, die in geringeren Mengen benötigt werden) wie Jod, Eisen und Zink. Im Gegensatz zu Makronährstoffen wie Proteine, Kohlenhydrate und Fette sind Mikronährstoffe sehr klein und machen weniger als 1 Gramm der täglichen Ernährung aus. Allerdings können hohe Konzentrationen toxisch sein.

Mikronährstoffe sind essentiell

Die meisten Mikronährstoffe sind essentiell, was bedeutet, dass sie über die Nahrung aufgenommen werden sollten. Im Körper können nur wenige Mikronährstoffe produziert werden, jedoch dann auch nicht in ausreichender Menge [1]. Beispiele sind Vitamin D, welches in der Haut produziert wird, und Vitamin K2, B und Biotin, die von der Darmmikrobiota produziert werden.

Stoffwechselprozesse im Menschen (und in allen anderen Organismen) sind von der Verfügbarkeit von Mikronährstoffen abhängig. Sie sind beispielsweise am Wachstum und der Differenzierung von Knochen- und Gewebezellen, sowie an der Biosynthese von etwa Hormonen und Aminosäuren beteiligt. Eine abwechslungsreiche Ernährung stellt uns genügend Mikronährstoffe zur Verfügung und hält uns gesund. In einigen Fällen kann es jedoch zu einem Mangel kommen, beispielsweise in Entwicklungsländern und in besonderen Lebensphasen wie der frühen Entwicklung, Schwangerschaft oder im hohen Alter. Mikronährstoffmangel kann einen großen Einfluss auf die Gesundheit haben und kann zu somatischen Krankheiten bis hin zu geistigen Behinderungen führen. Aus diesem Grund werden einige Mikronährstoffe von der Weltgesundheitsorganisation als „unentbehrliche Arzneimittel“ gelistet [2].

Folat (ein B-Vitamin) etwa ist für die Bildung von roten Blutkörperchen und Nukleotiden, den Bausteinen der DNA, wichtig. Ein Folatmangel kann zu einer Blutanämie mit Müdigkeitssymptomatik führen und ist (aufgrund seiner Rolle beim Abbau von Homocystein) mit altersbedingten Erkrankungen wie Demenz und Herz-Kreislauf-Problemen verbunden [3]. Folat ist auch bekannt für seine Rolle der gesunden Entwicklung des Zentralnervensystems eines Fötus im Mutterleib [4]. Schwangeren und stillenden Frauen wird empfohlen Folsäure ergänzend einzunehmen [5]. Grünes Gemüse wie Spinat ist reich an Folsäure, aber in diesem ist Folsäure instabil. Das bedeutet, dass die Folsäure während der Lagerung und der Zubereitung von Mahlzeiten zerfällt.

Kalzium, das im menschlichen Körper meistvorhandene Mineral, ist an vielen Prozessen beteiligt wie beispielsweise an der Blutgerinnung, Muskelfunktion und Nervenübertragung [6]. Ein unzureichender Kalziumspiegel kann zu Muskelschmerzen, Müdigkeit, Haut- und Nagelproblemen und zur langfristigen Entkalkung von Knochen und Zähnen führen. Insbesondere im hohen Alter benötigt der Körper mehr Kalzium, um gebrechliche Muskeln und Knochen vorzubeugen. Daher wird älteren Menschen empfohlen, ihre Kalziumaufnahme zu erhöhen, indem sie Milchprodukte, Blattgemüse, Nüsse oder Sojabohnen zu sich nehmen.

Jod ist an der Produktion von Schilddrüsenhormonen beteiligt. Jodmangel kann in Gebieten auftreten, die weit vom Meer entfernt liegen, da dort weniger Jod im Boden enthalten ist. Jodmangel kann zu geistigen Behinderungen und Schilddrüsenproblemen führen. Die Zugabe von Jod zum Küchensalz hat sich als kostengünstiger und effizienter Weg erwiesen, um den weltweiten Jodverbrauch zu erhöhen [7].

Ein Mangel an Mikronährstoffen kann verheerende Auswirkungen auf die Entwicklung des Nervensystems haben. Zu sehen ist dies zum Beispiel an durch Jodmangel hervorgerufenen geistigen Behinderungen. Eines der Ziele des Eat2beNICE Konsortiums ist es zu überprüfen, welche Auswirkung Ernährung und Mikronährstoffe auf psychische Gesundheit und problematisches Verhalten von ADHS-Betroffenen haben. In der Tat könnte ein Zusammenhang zwischen Vitaminmangel und anderen neurologischen Entwicklungsstörungen wie ADHS bestehen. So wurden zum Beispiel niedrigere Werte von (mütterlichem) Vitamin D und mehreren B Vitaminen im Blut von ADHS Patienten gefunden. Ob gesunde Ernährungsgewohnheiten und/oder Mikronährstoffzusätze zur Verringerung der ADHS-Symptome beitragen, muss in randomisierten, Placebo-kontrollierten Studien des Eat2beNICE Konsortiums getestet werden.