Helfen Vitamine und Mineralien gegen Reizbarkeit?
In der VANTASTIC-Studie (Vitamine und Nährstoffe als Ergänzung zu Impulsivität, Reizbarkeit und Zwanghaftigkeit) wollen wir untersuchen, ob die Einnahme von Nahrungsergänzungmitteln impulsives, zwanghaftes und aggressives Verhalten bei Jugendlichen reduzieren kann.
Die Studie wird an zwei Standorten durchgeführt: am Universitätsklinikum Groningen in den Niederlanden und am Zentralinstitut für psychische Gesundheit in Mannheim, Deutschland.
Hintergrund
Einige Kinder sind leicht reizbar oder leiden unter einer „kurzen Zündschnur“ (zum Beispiel können sie Wutausbrüche haben oder leicht die Beherrschung verlieren). Eine erhöhte Reizbarkeit tritt häufig bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS auf, aber auch bei Kindern und Jugendlichen mit Aggressionsstörungen oder emotionalen Störungen wie Angstzuständen und Depressionen. Hohe Impulsivität und Reizbarkeit können bis ins Erwachsenenalter anhalten, was eine ernsthafte Belastung ist und die Lebensqualität verringert. Daher ist es wichtig, mehr Behandlungsmöglichkeiten zu finden, um Impulsivität und Reizbarkeit zu verringern.
Einige Forscher behaupten, dass Nahrungsergänzungsmittel helfen könnten, wenn jemand leicht reizbar ist. Die Nahrungsergänzungsmittel enthalten Mikronährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Spurenelemente (z. B. Vitamin D, Magnesium, Zink und Eisen), die ebenfalls Bestandteil unserer Nahrung sind. Durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erhöhen diese die Mikronährstoffe im Körper oder kompensieren solche, die in der Ernährung fehlen. Nahrungsergänzungsmittel können sich auch günstig auf andere Probleme auswirken, wie z. B. Müdigkeit, Schlafstörungen, negative Gefühle oder Konzentrationsschwierigkeiten. Aber funktioniert das wirklich? Wenn ja, inwieweit können Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich Kindern und Jugendlichen helfen?
Leider wurden diese Fragen bisher nicht ausreichend beantwortet. Es existieren nur wenige qualitativ hochwertige Studien zu diesem Thema. In der VANTASTIC-Studie untersuchen wir daher, ob Nahrungsergänzungsmittel einen Einfluss auf das impulsive, zwanghafte und aggressive Verhalten von Jugendlichen mit einem hohen Maß an Impulsivität und Reizbarkeit haben.
Darüber hinaus arbeiten wir mit anderen Forschungsgruppen des Projekts zusammen, um die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln auf die Darmflora, die Epigenetik, die Blutbiomarker, die körperliche Aktivität und neurokognitive Funktionen zu untersuchen
Das VANTASTIC-Studiendesign (Vitamine und Nährstoffe als Nahrungsergänzungsmittel gegen Impulsivität, Reizbarkeit und Zwanghaftigkeit)
Diese klinische Studie beginnt mit einer doppelblinden, randomisierten, placebokontrollierten Phase von 10 Wochen. Hier bekommt eine Gruppe der Teilnehmer das Nahrungsergänzungsmittel, während die andere Gruppe Placebos bekommt. Ob ein Teilnehmer das Nahrungsergänzungsmittel oder das Placebo erhält, wird zufällig bestimmt (Los ziehen). Weder die Teilnehmer noch die Forscher wissen, wer die Nahrungsergänzungsmittel erhält und wer das Placebo. Aus diesem Grund wird dieser Teil der Studie als „doppelblind, randomisiert und placebokontrolliert“ bezeichnet. Auf diese Phase folgt eine Open-Label-Phase (entblindete Phase) von weiteren 10 Wochen, in der alle Teilnehmer das Nahrungsergänzungsmittel erhalten.
Während dieses Zeitraums von 20 Wochen besuchen die Teilnehmer das Forschungsinstitut fünfmal, um untersucht zu werden, und erhalten zwei Wochen später einen kurzen Anruf. Aufgrund der Covid-19-Pandemie können Bewertungen auch online (per Video) durchgeführt werden. Um die Wirksamkeit der Nahrungsergänzungsmittel zu bestimmen, ist die erste (doppelblinde, placebokontrollierte) Phase am wichtigsten. Während der Studie können aktuelle Medikamente und andere Behandlungen wie gewohnt fortgesetzt werden. Außerdem sollte der Teilnehmer weiterhin so essen und trinken, wie er es gewohnt ist.
Weitere Informationen zur VANTASTIC-Studie finden Sie in diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=LQdRurgYB4g
Bitte beachten Sie, dass die klinische Studie abgeschlossen ist.
Für weitere Informationen können Sie sich gerne an uns wenden oder hier mehr lesen:
Universitätsklinikum Groningen, Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Niederlande:
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim, Deutschland:
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den folgenden Blogs:
- Vitamin D und psychische Gesundheit
- Depressionen, Aggressionen und Vitamin-B1-Thiamin-Präparate als neue Behandlung
- Fortsetzung der Behandlung mit Mikronährstoffen in Verbindung mit langfristigen Verbesserungen der ADHS-Symptome
- Kann eine Vitamin-Mineral-Behandlung das Mikrobiom verändern? Ja, kann es
- Sollten Mikronährstoffbehandlungen basierend auf den vorhandenen Nährstoffwerten empfohlen werden?
Weitere Informationen zur VANTASTIC-Studie finden Sie in diesem Video: https://www.youtube.com
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